In Südfrankreich gibt es Stierkämpfe nach spanischen Regeln. Diese sind in Frankreich sehr umstritten und werden von der Bevölkerung mehrheitlich als Tierquälerei abgelehnt.
Ausserdem werden in Südfrankreich Stierrennen veranstaltet, bei denen der Stier oder die Kuh nicht getötet werden und bei denen es völlig unblutig zugeht. In der Provence sind die „Courses Camarguaises“ sehr beliebt.
Die Courses à la Cocarde sind ein traditionsreiches Schauspiel, das strengen Regeln unterworfen ist, bei dem der Begriff „Stierkampf“ sogar etwas irreführend wäre – es ist eher ein „Messen“ mit dem Stier, ein Überlisten, Austricksen, bei dem viel Geschick und Einfühlungsvermögen nötig sind, um zum Erfolg, den an den Hörnern befestigten Trophäen zu kommen, Kokarden oder Quasten (cocarde), die zuvor mit Fäden oder Schnüren zwischen den Hörnern befestigt wurde.
Für jede Kokarde und jede Quaste, die der „Raseteur“ dem Stier abjagen kann, erhält er einen Geldpreis. Die kampfeslustigen Stiere, „Barradiers“ genannt, verfolgen die „Raseteurs“ oft bis an den Rand der Arena, wo sich die jungen Männer nur noch mit einem Sprung über die Bretterwand retten können. Gefürchtet sind Stiere, die kurzerhand hinterher springen. Gelingt es dem Stier, seine Trophäen zu verteidigen, verlässt er nach 15 Minuten als Sieger die Arena, und der nächste Stier ist an der Reihe.
Hat sich der Stier wacker geschlagen, wird er wie ein Held gefeiert und für den nächsten Einsatz hoch gehandelt, denn die Stiere werden pro Kampfeinsatz bezahlt, und je berühmter der Stier, desto höher sein Preis. Wie hoch die Stiere geachtet werden, zeigen die Plakate, auf denen die Namen der Stiere immer wesentlich größer als die der Raseteurs gedruckt sind.
Je länger der Stier „dabei“ ist, umso schwieriger wird es, gegen ihn anzutreten. Er lernt mit jedem Mal dazu und wird für die Raseteurs ein immer schwierigerer Gegner.
Selten verlässt ein Kampfstier nicht freiwillig die Arena, in diesem Falle werden speziell abgerichtete Stiere (Simbeu), manchmal auch einfach Kühe eingesetzt, die den hartnäckigen Kämpfer zum Ausgang bewegen, denn auch beim wildesten Stier setzt sich der Herdentrieb durch, und er läuft einfach hinter den Artgenossen her. Nach dem Ende des Spiels folgt La Bandido – die Stiere werden wieder auf ihre Weiden zurückgebracht. Die Stiere der Camargue-Rasse werden für diese Rennen gezüchtet, sie sind schwarz, roh, widerstandsfähig, genügsam, kräftig, durchschnittlich groß und wendig und flink in ihren Bewegungen.
Zur Website des Filmes auf deutsch: HELDEN DER ARENA
Zur Website des Filmes auf französisch: HÉROS DES ARÈNES
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